Einfach mal den Wahl-O-Mat anschmeißen …schön wär’s!

Wenn es in Deutschland eine Wahl gibt, dann darf eines mittlerweile nicht mehr fehlen: Der Wahl-O-Mat. Als eine Entscheidungshilfe, wen man denn nun wählen soll, hat sich das Online-Tool gut etabliert und wurde schon zur Bundestags- oder Europawahl genutzt sowie zu mehreren Landtagswahlen.
Das Prinzip ist recht einfach: Dir werden verschiedene Thesen angezeigt und du kannst dann entscheiden, ob du dem zustimmst, nicht zustimmst oder dich dem gegenüber eher neutral verhältst. Die These überspringen, wenn dir beispielsweise das Thema nicht bekannt ist, kannst du natürlich auch. Wenn du dann mit dem Fragebogen durch bist, kannst du bestimmten Antworten noch besonderes Gewicht geben, damit das Ergebnis noch eindeutiger wird. Am Ende werden deine Positionen mit bis zu acht Parteien verglichen, sodass für dich klar wird, welche Partei genau deine Interessen vertritt.

In Mecklenburg-Vorpommern hat es allerdings zur Landtagswahl 2011 keinen Wahl-O-Mat gegeben und auch in diesem Jahr hat sich der Landtag, beziehungsweise CDU und SPD dagegen entschieden. Denn um diese Entscheidungshilfe erstellen zu können, müssen die Parteien mit der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) zusammenarbeiten. Der SPD-Landesgeschäftsführer Marcus Unbenannt meinte dazu: „Der Wahl-O-Mat reduziert komplexe Fragen der Politik auf einfache Antworten und ist daher als ein Instrument der politischen Entscheidungshilfe ungeeignet“. Die Opposition würde allerdings gerne einen Wahl-O-Mat in MV haben. Kay Kröger, der Landesgeschäftsführer der Linken in MV findet, dass es in einer Demokratie unverzichtbar ist, dass Wähler*innen die Positionen der Parteien vergleichen können. „Wir müssen unsere Inhalte nicht verstecken. Hat die große Koalition etwa Angst vor dem Wähler?“
Die LpB sieht leider keinen Sinn darin, den Wahl-O-Mat ohne die großen Parteien zu erstellen, auch wenn die Linke danach gefragt hat.

Aber was ist denn eigentlich das Problem? Hier ein paar Vor- und Nachteile:

 

Pro Wahl-O-Mat:   Kontra Wahl-O-Mat:
– Entscheidungshilfe vor der Wahl
– Vergleich meiner Positionen mit mehreren
Parteien
– meist Ausführliche Infos zu ausgewählten
Positionen der Parteien
– junge Wähler*innen werden spielerisch auf
Wahl aufmerksam gemacht
– kann gut im Unterricht behandelt werden,
Schulmaterial wird zur Verfügung gestellt
– rechtsextreme und rechtspopulistische
Parteien können Thesen so beantworten,
dass hohe Übereinstimmung rauskommt
→ Wähler*innen bekommen
– komplexe Fragen der Politik werden
vereinfacht

 

Meiner Meinung nach sollte es einen Wahl-O-Mat in Mecklenburg-Vorpommern geben. Es ist ein gutes Online-Tool, um besonders junge Leute auf die Wahl und die bestimmten Positionen der Parteien aufmerksam zu machen. Außerdem ist die Plattform sehr gut und ausführlich gemacht, sodass man auch rechte und populistische Parteien entlarven kann. Zur Bundestagswahl habe ich mich gerne durch den Wahl-O-Mat geklickt und würde das ebenso gerne zur Landtagswahl in meinem Bundesland tun.

Bild: „Zeno F. Pensky“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by)

 

Schreibe einen Kommentar