Im Vorfeld der Landtagswahl hat der Landesjugendring Mecklenburg-Vorpommern eine Reihe jugendpolitischer Forderungen veröffentlicht. Darin werden die demokratischen Parteien des Landes aufgefordert, sich mit Themen von jungen Menschen vor und nach der Wahl auseinanderzusetzen.
Der Landesjugendring hat in elf Schwerpunkten die Belange der Jugendlichen gesammelt und sich bewusst kurz gefasst, „denn mit dem Papier soll ein Dialog eröffnet werden hin zu einem Kinder- und Jugendprogramm für Mecklenburg-Vorpommern.“, heißt es im Vorwort der Forderungen.
Wir haben es nochmal wirklich kurz zusammengefasst.
- Jugendförderung unter einem Dach
Kinder- und Jugendarbeit soll auch in Zukunft gefördert werden. Die Finanzierung soll durch eine Neuerung des Kinder- und Jugendförderungsgesetzes M-V (KJfG) unterstützt werden. - Mitwirkung junger Menschen
Junge Menschen können auch in Zukunft mitreden. Dafür soll die Landesregierung zusammen mit dem Landesjugendring u. a. sorgen, beispielsweise mit den Projekten „Beteiligungswerkstatt“ und „Jugend im Landtag“. Es wird außerdem angeregt, dass Jugendliche bald ab 16 Jahren bei Landtagswahlen ihre Stimme abgeben können. - Kinder- und Jugendbericht
Soziale Sicherheit, emotionale Geborgenheit, gleiche und gerechte Lebenschancen für alle Kinder und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern – das soll das oberste Ziel der Kinder- und Jugendpolitik der Landesregierung sein. - Investitionsfond für Jugendeinrichtungen
Der Landesjugendring fordert die finanzielle Unterstützung von Jugendeinrichtungen und Jugendübernachtungsstätten. Dafür kann auch Geld aus Programmen der europäischen Union benutzt werden. - Für gute Ausbildung – duale Ausbildung stärken
Die Landesregierung wird beauftragt, die Rahmenbedingungen der dualen Ausbildung zu überprüfen und zu verbessern. Dazu gehört es, ein Beschwerdemanagement zu etablieren sowie die Standorte und Profile der beruflichen Schulen zu überdenken. Außerdem werden angemessene Unterkünfte am Ausbildungsort, die Anerkennung von bereits im Herkunftsland erworbener Kompetenzen von jungen Europäer_innen und die umfassende Aufklärung über Rechte in der Ausbildung gefordert. - Integration von jugendlichen Geflüchteten
Schulunterricht für geflüchtete und migrantische Kinder und Jugendliche sowie die Förderung von Sprach- und Freizeitangeboten wünscht sich der Landesjugendring von den Koalitionspartnern der Landesregierung, um so die Integration von jungen Geflüchteten voranzubringen. - Demokratie und Toleranz stärken
Der Landesjugendring bittet die zukünftige Landesregierung, das Landesprogramm „Demokratie und Toleranz gemeinsam stärken!“ fortzuführen. Demokratische Strukturen gegen Rechts sollen nicht diskriminiert oder in ihrer Arbeit zu behindern, sondern gefördert werden. - Tradition und Kultur stärken
Ein ausgeprägtes Bewusstsein für die eigene norddeutsche Kultur sowie ihre Traditionen und Brauchtümer stärkt die regionale Verbundenheit von Kindern und Jugendlichen. Die Koalitionspartner sollen deshalb Organisationen und Initiativen unterstützen, die diese fördern. - Mobilität im ländlichen Raum
Gleiche Lebensverhältnisse und Lebensqualität in allen Teilen MVs fordert der Landesjugendring. Daher sollen die öffentlichen Verkehrsmittel und -wege dem Bedarf angepasst werden. - Schulentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern
Gemäß § 39 des Schulgesetzes M-V wird landesseitig eine flächendeckende gebundene Ganztagschule für Mecklenburg-Vorpommern angestrebt. Der Landesjugendring möchte die Überforderung durch einen deutlich längeren Schulalltag verhindern und bittet die Landesregierung, den Schülerinnen und Schülern Zugang zu außerschulischen Angeboten beispielsweise von Jugendverbänden zu gewähren. - Medienkompetenzförderung
Es gilt, die Medienkompetenz aller zu fördern. In allen Bereichen.
Die jugendpolitschen Forderungen des Landesjugendrings erschienen bereits Ende des Jahres 2015, sodass bis zur Wahl im September 2016 Zeit zum Austausch mit Landespolitiker_innen bleibt. Im April diskutierte der Landesjugendring die Forderungen beispielsweise mit den Landtagsabgeordneten Silke Gajek (Bündnis 90/Die Grünen), Jacqueline Bernhardt (Die Linke), Patrick Dahlemann (SPD), Michael Silkeit (CDU) und der Sozialministerin Birgit Hesse.
Ihr könnt die gesamten jugendpolitischen Forderungen mitsamt ihren Begründungen auf [http://ljrmv.de] nachlesen.
Foto und Text: Marie-Luise Kutzer
Gerne würden wir auch eure Meinung wissen. Was haltet ihr von den Forderungen des Landesjugendrings?