Gewalt erzeugt Gegengewalt. Hat man dir das nicht erzählt?
„Felix“ ist ziemlich kurz. „Felix“ ist lustig, frech und spitzbübig. „Felix“ verdient einen zweiten und dritten Blick. „Felix“ ist unbekümmert und wagemutig. Wenn ich so darüber nachdenke, wäre ich gerne öfter wieder wie er.
Anselm Belsers nicht mal einminütiger Kurzfilm – benannt nach seinem jungen Protagonisten – birgt eine kleine Alltagsrebellion. Ein Ausbrechen aus allem, was sich gehört, was als richtig gilt. Ein Verstoß gegen die von uns erwartete Höflichkeit und gegen die uns von unseren Eltern eingetrichterten Anstandsregeln. Felix traut sich das, was wir uns wieder und wieder vorstellen zu tun, aber wofür wir immer zu feige sind, zu vornehm und ja, schlichtweg zu alt.
Einfach mal ankämpfen gegen die Tristesse des Alltags. Wehren gegen die Mitmenschen, die uns mit ihren Angewohnheiten – und in dunklen Momenten sogar mit ihrer puren Anwesenheit, Verzeihung! – mächtig den Tag verderben können. Manchmal muss man sich selbst eine kleine Freude machen.
Aber auch Felix lernt schnell, warum es uns oft schwerfällt, so mutig wie er zu sein. Denn auf Aktion folgt Reaktion. Die Gefühle, die Felix bei dieser kleinen Eskapade sozialen Aufbegehrens durchlebt, lassen sich kristallklar auf seinem Gesicht ablesen. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle in gerade einmal 43 Sekunden.