Alles rast.
Die Zeit ist knapp.
Geh schneller.
Folge den Pfeilen.
Sei nicht anders. Pass dich an.
In Jan Riesenbecks „Kopfgeburtenkontrolle“ rast der Erzähler durch seinen Monolog. Es treibt ihn der Drang, sich nicht dem System der Hektik zu unterwerfen. Er hinterfragt alles, fordert zum Zweifeln und Verlassen von Gewohnheiten auf. Er sucht nach dem Sinn im Alltag und scheint ihn nicht zu finden. Er will fliehen, einfach verschwinden – und bemerkt nebenbei, dass sein Fernseher dringend Abwechslung brauchte und ihm deshalb davonlief.
In seinen Worten liegt eine Poesie, die sich nicht der feinen Sprache widmet, sondern ganz allein dem Ausdruck seiner Gedanken. Ein Schnitt, der dem Rhythmus eines Maschinengewehrs ähnelt, der den Zuschauer unruhig werden lässt, harmoniert mit dem weltanzweifelnden Monolog der Hauptperson. Dies in Kombination mit Slapstick und einem trockenen, cleveren Humor der auch öfters parodierend ist, gibt dem Film seine freche Leichtigkeit.
„Charlie Chaplin ist in den modernen Zeiten in die Zahnräder eine Maschine geraten. Jetzt sind die postmodernen Zeiten angebrochen – die Maschine ist mein eigener Körper.“
Mittlerweile sollte dir klar sein, dass dieser Film ein echtes Muss ist. Neun Minuten mit so viel Biss und Leidenschaftlichkeit sieht man nicht oft.