28 | Online-Redaktionsprojekt „filmab!“


Georg und Marie sprechen über ein Redaktionsprojekt vom Jugendmedienverband, welches zum ersten Mal online stattgefunden hat. Die Teilnehmenden haben zum FiSH-Festival kritische Filmrezensionen geschrieben, Interviews geführt, einen Blog geschrieben und Social Media bespielt. Marie berichtet über die digitale Zusammenarbeit in der jungen Redaktion.


M: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Talk & Tools – der Jugendbeteiligungspodcast. Wir melden uns zurück nach einer längeren Pause und hoffen, euch jetzt wieder regelmäßig mit neuen Podcastfolgen versorgen zu können.

G: Ja, wir produzieren gerade fleißig. Also demnächst haben wir wieder was rauszuhauen.

M: In dieser Folge wollen wir über ein Redaktionsprojekt sprechen, welches Jahre lang analog stattgefunden hat und in diesem Jahr zum ersten Mal digital durchgeführt wurde, und zwar von uns, vom Jugendmedienverband.

G: Und was war das für ein Projekt?

M: Das Projekt heißt „filmab!“ und auch die Redaktion, die entsteht, bzw. Online-Magazin von diesem Jahr. Denn es geht darum, in der Redaktion Filme zu schauen und Filmrenzensionen, Kritiken und Interviews rund um die Filme zu schreiben. Und zwar nicht irgendwelche dahergelaufenen Blockbuster-, Netflixfilme, sondern wir besuchen mit den Teilnehmenden immer ein Filmkustfestival in M-V, also ich glaube wir waren seit 1995 bis 2018 in Schwerin beim Filmkunstfest M-V und in diesem Jahr zum ersten mal beim FiSH-Festival, also dem Festival im Stadthafen von Rostock, wo viele junge Kurzfilme gezeigt werden.

G: Junge Kurzfilme heißt Kurzfilme von jungen Menschen?

M: Genau, es gibt beim FiSH verschiedene Wettbewerbsreihen. Es gibt einmal den Jungen Film – das sind Filmemacher:innen unter, ich glaube, 25 oder 30 Jahren. Auf jeden Fall relativ junge Filmemacher:innen und dadurch entstand auch ein sehr schöner Mix aus unterschiedlichen Filmen, die die Teilnehmenden gucken konnten. Das Ziel war, die Filme zu gucken und darüber eine Filmrenzension schreiben, die wir dann in der Redaktion besprochen haben.

G: Wer waren denn die Teilnehmenden? Und wie habt ihr die rangekriegt?

M: Teilnehmen können Jugendliche, wie bei allen Projekten vom JMMV, das heißt, Leute von 14-27 Jahren, und so war es dann auch.

Wir haben online Werbung dafür gemacht bei Instagram. Wir haben instagram-Livevideos gemacht und darüber tatsächlich auch ein paar Leute gewinnen können, die dann auch Freunden bescheid gesagt haben und haben auch selber Leute, die wir schon kannten, nochmal angeschrieben. Und aus dieser Teilnehmendengruppe wurde nach einem Auftaktworkshop eine Redaktionsgruppe. Einige kamen aus Rostock, jemand saß in Potsdam, einige saßen in Greifswald und durch das Digitale hat das voll gut geklappt, dass wir alle von zu Hause teilnehmen konnten und miteinander arbeiten konnten.

Und später, das hab ich auch erst fast am Ende des zweimonatigen Projekts mitbekommen, hat eine Teilnehmerin parallel einen Roadtrip durch Europa gemacht – am Ende ist sie in Barcelona gelandet. Ich hab das gar nicht mitbekommen, weil sie halt an den digitalen Treffen teilnehmen konnte, während sie eigentlich auf einem Roadtrip war. Das halt das Praktische an digitalen Veranstaltungen. Man kann dann, solange man Internet hat, trotzdem teilnehmen und nebenbei noch Urlaub oder Roadtrips machen.

G: Das ist ja krass!

M: Ich kann ja kurz noch was zum Projektablauf erzählen. In den Vorjahren lief das immer so ab, dass wir in Schwerin beim Filmkunstfest richtig zehn Tage lang einquartiert waren. Wir sind also mit unserer Teilnehmendengruppe nach Schwerin gefahren, haben da ein Redaktionsbüro mit Schlafräumen nebenan bezogen, waren dann quasi eine WG für zehn Tage und hatten da dann wirklich fast 24 Stunden Programm, das wir zu füllen hatten, weil der Ablauf für dieses Redaktionsprojekt so war, dass wir täglich ein Magazin rausgebracht haben, an jedem Festivaltag. Wir hatten dann morgens um 9 die Redaktionssitzung, wo wir zusammen besprochen haben: Was steht an? Welche Texte werden geschrieben? Wer macht was? Dann hatten die Teilnehmenden Zeit, die Filme zu gucken, ihre Texte zu bearbeiten und falls sie Unterstützung brauchten, haben sie die natürlich bekommen und dann gab’s den Redaktionsschluss um 20Uhr. Dann hat die Chefredaktion alles durchgeguckt und mit den Teilnehmenden nochmal besprochen und dann ging’s ans Layout bis um 4 Uhr nachts und dann wurde die Zeitung in den Druck gegeben.

Das alles wollten wir jetzt ein bisschen entschlacken, weil es zwar wunderschön war, zehn Tage mit Teilnehmenden zu haben, aber auch sehr intensiv und ich war da in der Chefredaktion und hab auch die Organisation in vielen Jahren übernommen, zusammen mit Lore. Und wir hatten so einen Ablauf, dass wir uns wirklich die halbe Nacht um die Ohren geschlagen haben und pro Tag nur drei Stunden geschlafen haben, was durch den Adrenalinschub dieses ganzen Projekts voll schön war, aber danach braucht man eine Woche Urlaub, um sich von so einem Projekt zu erholen. Manchmal war es auch erst 6 Uhr „nachts“ das irgendwas fertig wurde und wenn du dann um 9 Uhr wieder aufstehst, um die Redaktionssitzung zu haben und dich parallel auch noch ums Wohlbefinden der Teilnehmenden kümmerst – wir mussten ja auch zusammen kochen und unser „WG-Leben“ gestalten -, das war dadurch ein superspannendes Erlebnis für alle Beteiligten. Wer einmal dabei war, der hatte dann auch Lust, das ein Jahr später wieder zu machen.

G: Das war ja dann diesmal doppelt anders.

M: Genau, es war diesmal doppelt anders, denn wir waren nicht mehr in Schwerin – wir haben das Filmfestival gewechselt – und wir waren auch nicht mehr vor Ort, sondern wir haben digital miteinander zusammengearbeitet. Eine rein digitale Version war eigentlich gar nicht geplant. Im Februar, als wir mit dem Auftaktworkshop und mit der konkreteren Planung angefangen haben, dachten wir, wir machen Auftaktworkshop vielleicht erst im Vorfeld zwei Monate vor Festivalbeginn und zwar deswegen so weit vorne, weil wir halt die Texte fertig haben wollten, bis das Festival beginnt. Das wir haben in dem Auftaktworkshop gestartet und da den Teilnehmenden die ersten journalistischen Fachkompetenzen vermittelt. Also das Knowhow, wie man eine Filmrezension schreibt, wie man Interviews macht, wie man social media macht – auch das war anders.

Das war vielleicht die dritte Änderung, es gab auch kein Printmagazin mehr, sondern wir waren in diesem Jahr ausschließlich ein online-Magazin mit unserem Blog, den wir auch schon vorher hatten und wir haben uns dieses Jahr auch verstärkt auf Social Media konzentriert.

G: Ja, meine Timeline war voll von euch. 

M: Ja, das ist doch schön!

G: Wenn ihr das alles digital zusammen gemacht habt, also auch die Redaktionskonferenzen und an Texten schreiben, was habt ihr denn da wir Tools benutzt und wir habt ihr euch organisiert?

M: Getroffen haben wir uns immer in Zoommeetings ab diesem Zeitpunkt mit diesem Auftaktworkshop. Dann gab es halt alle zwei Wochen ein Redaktionstreffen, wo wir laufende Aufgaben besprochen haben, den Stand der Dinge usw. Zwischendurch haben wir in einer Messengergruppe miteinander kommuniziert und wir hatten eine gemeinsame Cloud eingerichtet, mit der die Teilnehmenden auch sehr gut umgehen konnten.

Und verschiedene Padlet-Boards haben wir auch benutzt, bspw. um erste Eindrücke zu sammeln, sogenannte Moodboards zu jedem Film zu erstellen. Den Teilnehmenden war es ja freigestellt alle Filme zu gucken, die sie wollten, auch wenn sie nicht darüber geschrieben haben oder zum Teil haben mehrere Leute über einen Film geschrieben und dann gab es ein Padlet als Moodboard, wo erste Gedanken während des Guckens schon frei von der Seele runtergeschrieben werden konnten.

Und das schöne an Padlet ist ja auch, man kann auch Links hinterlegen – das wurde auch gemacht, wenn einige Teilnehmende schon recherchiert hatten für Hintergrundwissen oder Interviews. Dann konnten sie da für die anderen Redaktionskolleg:innen Links hinterlegen mit Zusatzinfos. Manchmal haben wir auch einfach „beschreibe diesen Film in einem GIF“ gespielt und die Teilnehmenden haben dann GIFs für diesen Film rausgesucht, damit man gleich beim Raufgucken schon ein Stimmungsbild für diesen Film hat. Und dann hatten wir auch noch ein zweites Redaktionsorganisationspadlet, wo wir nochmal alle Informationen hinterlegen konnten, also auch die ganzen PDFs hochgeladen haben, wo das ganze Knowhow drinstand, und was so die erste Anlaufstelle für die Redaktion war, weil da alle Infos und Termine hinterlegt waren.

Gleichzeitig war das auch eine Art Kanban-Board, wo dann draufstand, welche Filme oder welche Artikel noch offen sind und dann konnten sie halt in den Spalten weitergeschoben werden mit „das ist in Arbeit, daran sitzt jetzt gerade derunder oder dieunddie“, „das wird gerade gegengelesen“, „das ist korrigiert“ und „das ist schon im Blog hochgeladen“ oder „dafür brauchen wir noch Bilder“ usw. Dafür gab es unterschiedliche Spalten und die Teilnehmenden konnten das dann in der Redaktion einfach immer selbstständig weiterschieben, sodass wir dann immer einen guten Überblick hatten, was gerade noch so ansteht.

G: Und war das dann so, dass es immer genau einen gab, der für einen Artikel zuständig war oder haben manchmal auch Leute zusammen geschrieben? Ich stell mir grad vor, manchmal gibt’s ja vielleicht spannende Filme, da wollen manche gleichzeitig darüber schreiben oder gab es dann einfach mehrere Artikel?

M: Also wir haben das den Leuten freigestellt, dass sie auch zusammenarbeiten können und das auch immer wieder gesagt und letztendlich ist glaub ich jeder Artikel so ein bisschen in einer Gemeinschaft entstanden, allein dadurch, dass sie viele Sachen in der Redaktionssitzung auch besprochen haben. Wir haben uns das in den Zoommeetings auch gegenseitig vorgelesen bzw. sie hatten ja mit diesem Moodboard die Möglichkeit, die Impressionen von den anderen immer zu lesen und dann diese Stichpunkte mit einzubinden. Einen kompletten Text haben sie nie wirklich explizit zusammen geschrieben. Es gab aber jemanden, der einen Text geschrieben hat, den hat dann eine andere Redaktionsteilnehmerin gehört und gesagt „Nee, ich möchte das eigentlich ganz anders sagen oder darauf nochmal reagieren“ und hat dann selber nochmal einen eigenen Kommentar dazu geschrieben – das gab’s auch.

Es gab aber auch eine andere schöne Sache, dass zwei Teilnehmende zusammen ein Video erstellt haben. Das heißt, sie haben eine Kurzfilmrezension in einem eigenen Video gemacht und sind dazu hier in Eldena bei Greifswald an den Strand gegangen und haben einen Strandspaziergang gemacht und das passte auch ganz gut zu den Kurzfilm, weil der auch an einem Ostseestrand spielte. Und dann haben die beiden einen Strandspaziergang gemacht und sich über den Film unterhalten und ausgetauscht und dieses Video war dann auch ihr Beitrag zu diesem Film.

Sie sind auch selbstständig auf die Idee gekommen und wir haben das natürlich immer unterstützt und gesagt „Ihr müsst euch nicht nur an Text halten. Ihr könnt auch Podcastaufnahmen machen, denn all das sind ja die Möglichkeiten im Digitalen, die wir gerade jetzt haben.“ Wenn wir auch einen Blog und Social Media haben und gerade nicht nur das Printmagazin, haben sie ja die Möglichkeit, Videos zu machen, Podcastaufnahmen usw. und das wurde dann zum Teil auch aufgegriffen.

G: Das klingt super! Und würdet ihr das tendenziell beim nächsten Mal wieder so machen wollen oder soll beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder was anders laufen ?

M: Der Plan war ja eigentlich, dass wir zwar diesen Auftaktworkshop schon haben und diese Texte vorbereiten, aber wir wollten eigentlich schon gern beim Fish dann vor Ort sein. Das hat dann nicht geklappt, weil auch das Fish nur in eingeschränkter Kapazität vor Ort stattgefunden hat. Die FiSH-Organisator:innen haben die Filmemacher:innen zum Teil eingeladen. Einige waren also vor Ort und einige nicht – die waren dann auch digital zugeschaltet und für uns war es auch nach den Hygienevorschriften und organisationstechnisch dann tatsächlich einfacher, das bei diesem Mal digital zu machen. Das heißt, auch während der Veranstaltungstage haben wir uns dann in der Redaktionssitzung getroffen und zusammen quasi „Public Viewing“ gemacht und noch einige Sachen besprochen. Zwei Teilnehmende konnten sogar vor Ort sein. Eine Teilnehmende hat parallel ein Praktikum beim FiSH gemacht, das heißt, sie hatte da die Doppeleinsicht und konnte von dort noch berichten.

Aber für die nächsten Jahre ist es natürlich schon das Ziel, vor Ort zu sein, weil es natürlich immer ein ganz anderes Gefühl ist, sich in der Gruppe nochmal vor Ort zu treffen und so ein Filmfestival vor Ort zu erleben. Jetzt ging das leider nicht und so hat es eigentlich auch ganz gut funktioniert.

G: Gab’s irgendwas, wo du sagst „Das hat nicht so gut geklappt. Das müssen wir nächstes Mal anders machen.“

M: Es war jetzt natürlich viel auszuprobieren und ich glaube wir mussten uns in unserer Organisationsgruppe viel austauschen – zusammen mit Lore und mit Katha, die unsere Podcastzuhörenden ja auch noch kennen und die noch im Vorstand vom Jugendmedienverband aktiv ist, die auch beide filmab! schon lange kennen. Wir mussten unsere eigenen Erwartungen immer der jeweiligen Situation ein bisschen anpassen. Wir waren natürlich alle dieses Mammutprojekt filmab! vom Filmkunstfest gewohnt, wo wir halt diese Woche lang da waren und das zusammen erlebt haben und da ist die Motivation der Teilnehmenden natürlich auch eine ganz andere, auch wenn jetzt natürlich schon auch alle motiviert waren.

G: Na klar, das ist ja ein Unterschied, ob ich zehn Tage nur das mache oder das in meinen Alltag integriere.

M: Genau. Das hat natürlich auch einen Vorteil. Jetzt war das ein zweimonatiges Projekt, was wir sonst innerhalb von zehn Tagen gemacht haben. Und wir haben uns alle zwei Wochen getroffen für eine Redaktionssitzung von zwei Stunden. Und dann hatten sie ihre Texte geschrieben und dachten sich manchmal „Ja ok, und was jetzt?“ und ich hab dann vorgeschlagen „Ihr könnt auch darüber oder darüber schreiben“ und das kam dann manchmal nicht zustande, aber alles, was zustande kam und die Artikel, die erschienen sind, die sind alle wunderschön und ich bin total begeistert von den inhaltlichen Sachen, die passiert sind.

Allein dass wir es jetzt auf die Beine stellen konnten, ist schon super und ich wollte dann immer noch mehr, aber da mussten wir uns gegenseitig ein bisschen bremsen und sagen: Alles, was da ist, ist super. Wir haben das geschafft, was wir wollten und alles was zusätzlich hätte passieren können, wär jetzt noch die Kirsche auf dem Sahnehäubchen gewesen. Und sie mussten das, wie du gesagt hast, in ihrem Alltag unterbringen. Da war dann auch noch online-Studium oder Roadtrip nebenbei, dann kannst du natürlich auch nicht 24 Stunden den filmab!-Alltag haben.

G: Aber es sind ja auf jeden Fall viele schöne Sachen bei rausgekommen …

M: Auf jeden Fall!

G: … und mir darfst du es jetzt heimlich sagen, es bleibt unter uns: Hast du ein Lieblingskind unter den Texten? 

M: Nein, tatsächlich nicht. Ich find sehr viele sehr schön. Georg, das kannst du jetzt doch nicht machen!

G: Ok, du hast alle Kinder gleich lieb, ist gut.

M: Ja … aber apropos Lieblingskind. Wir haben mit Mentimeter noch ein weiteres Tool benutzt. Einmal um Feedback abzuholen für die ganze Veranstaltung und aber auch, um darüber abzustimmen, was der Lieblingsfilm der Redaktion war. Das ist auch so eine Tradition. In Schwerin beim Filmkunstfest haben wir dann immer das goldene Kälbchen verliehen, weil der Hauptpreis in Schwerin der goldene Ochse ist, angelehnt an das Stadtwappen. Und in diesem Jahr haben wir angelehnt ans Fish ein Goldfischchen verliehen.

G: Ich dachte schon, einen goldenen Fischlaich.

M: Ja, auch darüber haben wir abgestimmt, wie das heißen soll. Günther, Goldie, Goldfischchen und irgendwas noch stand zur Auswahl, aber die Mehrheit hat sich dann doch für das Goldfischchen entschieden und wir haben uns auch für einen Film entschieden, der den Redaktionspreis bekommt.

G: Welcher war das?

M: Das war der Film JayJay. Das ist ein Animationsfilm, so ganz liebevoll animiert, zum Teil aus Knetfiguren …

G: So richtig Stop-Motion?

M: Es ist glaub ich ein Mix. Es ist zum Teil auch digital gebaut. Ich habe Bilder gesehen, wie die beiden Filmemacherinnen Knetfiguren gebastelt haben und es wurde auch durch eine Kickstarterkampagne unterstützt. Und der Film hat total schöne Farben und auch ein schönes Thema und kommt ohne viele Worte aus – der war sehr schön.

Die ausführliche Rezension kann man natürlich auf unserem Blog noch lesen, den wir auch verlinken werden.

G: Und wo man den Film online gucken kann, das verlinken wir einfach auch.

M: Ich weiß gar nicht… es ist nicht bei allen Filmen so, dass man sie online gucken kann, aber viele Filme davon touren noch auf anderen Filmfestivals. Also falls das Interesse besteht, müsstet ihr einfach mal selber googlen.

G: Und war irgendwas ganz anders als du dir das vorher gedacht hast? Hat dich irgendwas überrascht? Ein bisschen anders reicht auch.

M: Es war eigentlich fast alles anders. Wir waren bei einem anderem Festival, das anders ablief, die Filme waren anders, die Redaktionsorganisation war anders, der Zeitrahmen war anders, aber letztendlich war das Ergebnis fast dasselbe und das hat mich überrascht.

Auch wenn wir uns nicht vor Ort treffen und dieses WG-Leben-Redaktions-Zusammenhalt-Gefühl von 24 Stunden zehn Tage hintereinander gar nicht hatten, hatten wir trotzdem das Gefühl, eine Redaktionsgruppe zu sein und miteinander reden und uns austauschen zu können. Die Teilnehmenden haben zwar am Ende wiedergegeben, es wär schön gewesen, wenn wir uns alle hätten treffen können, aber eigentlich hat es auch ganz gut geklappt. Und trotzdem sind total schöne Texte entstanden am Ende.

Auch wenn vieles anders lief, war das für uns ein schönes Gefühl, zu sehen: Die kriegen das jetzt trotzdem hin, total schöne Texte zu schreiben, sich intensiv mit den Filmen zu beschäftigen, qualitativ hochwertige und reflektierte Texte darüber zu schreiben und auch mit unserem Feedback gut umzugehen. Das war sonst bei Seminaren vor Ort und auch jetzt in der online-Version immer die Korrekturschleife. Die Teilnehmenden schreiben erst ihre Texte und hatten dann immer noch ein Gespräch mit uns und das lief jetzt auf ganz unterschiedliche Weise. Manchmal hatte ich nicht so viel Zeit und konnte nur per Chatnachricht eine Rückmeldung geben oder manchmal haben wir uns bei Zoom getroffen und nochmal über die Texte gesprochen. Bei unserer Roadtripperin hab ich angerufen und ihr die Texte vorgelesen, die sie geschrieben hatte, um nochmal Sachen mit ihr zu besprechen, weil sie parallel gerade nicht auf den Computer gucken konnte. Das war spannend und am Ende sind trotzdem tolle Texte dabei rausgekommen. Auch das ist möglich. Man muss sich nicht immer analog treffen, Georg.

G: Das brauchen wir gar nicht.

M: Es geht auch digital.

G: So wie wir beide, wir haben uns ja auch noch nie in echt getroffen.

M: Tatsächlich ja.

G: Du meintest, Kritik annehmen, das hat gut geklappt. Gab’s doch auch mal eine Stelle, wo es einen Streit gab oder habt ihr euch einfach alle immer lieb gehabt?

M: Ich weiß nicht, wie die Teilnehmenden das aufgenommen haben, die können die Kamera ja aus machen und sagen, ich geh jetzt aus dem Zoommeeting und dann weinen sie bitterlich in der Ecke. So wird es vielleicht nicht gewesen sein.

Es waren von vornherein tolle Texte und wir hatten nur gute Sachen zu sagen und haben dann bloß Hinweise mit auf den Weg gegeben: Du könntest das so machen, wie wär’s damit – und dann haben wir darüber gesprochen und das, glaub ich, gut ausgewertet. Aber du siehst sie natürlich bloß nur in diesem Zeitrahmen von zwei Stunden alle zwei Wochen und sie können das Projekt abhängig davon total blöd finden, ohne dass wir das mitbekommen oder sich mit irgendeiner Sache unwohl fühlen. Das haben wir immer versucht, abzufragen und auch in den digitalen Meetings haben wir versucht, durch unterschiedliche Methoden ein Gruppengefühl zu stärken und einen Zusammenhalt und eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Sonst kannst du so ein zweimonatiges Projekt auch nicht durchziehen.

G: Und es sind ja auch alle dabei geblieben?

M: Genau, es sind alle dabei geblieben, bis auf einer, der eigentlich auch von vornherein gesagt hat, er kümmert sich eher um die Technik, der dann zeitbedingt gar nicht mehr Texte übernehmen konnte, aber dann konnten andere Redaktionsmitglieder seine Aufgabe mit übernehmen und haben das auch sehr gut gemacht. Hab ich die Frage beantwortet?

G: Du hast das sehr gut gemacht.

Dankeschön, jetzt weiß ich ein bisschen besser, wie ich mir filmab! vorstellen kann. Ich kannte bisher immer nur die Ausschnitte von euren Erzählungen und jetzt hab ich ein runderes Bild. Ich hoffe, alle, die hier zuhören, auch.

M: Genau, das war meine Sicht auf das Projekt. Danke Georg für die Nachfragen. Aber ich hab auch bei den Teilnehmenden nochmal nachgefragt, wie sie das Projekt fanden, im Speziellen die digitale Zusammenarbeit, wie das Miteinander geklappt hat und auch, was ihre Herausforderungen waren. Einige der Teilnehmenden haben mir dann eine Sprachnachricht geschickt und die werden wir uns jetzt mal zusammen anhören.

Caro: Mir hat die Arbeit bei der filmab!-Redaktion total gut gefallen. Gerade im Rahmen meines Praktikums und während der Coronazeit war es einfach toll mal wieder die Möglichkeit zu haben, mit anderen Personen in Kontakt zu kommen, die man vorher noch gar nicht kannte, zumindest war das bei mir so. Und ich wurde, obwohl ich ein bisschen später dazugestoßen bin, superherzlich aufgenommen, hab mich direkt wohl gefühlt in der Redaktion und gut zurechtgefunden.

Ich denke auch das ihr, also Marie, Lore und Katha, wirklich versucht habt, das beste für uns rauszuholen, bspw. mit diesem Padlet, wo man immer einen guten Überblick hatte, was gerade ansteht, welche Artikel gerade bearbeitet werden und welche Ideen noch so im Raum stehen. Das hat mir sehr gut gefallen.

Ich bin auch superglücklich, dass ich ein bisschen tiefer in dieses Thema Film und Kurzfilm im Speziellen eintauchen konnte. Ich hatte damit vorher überhaupt keine Berührungspunkte und konnte dementsprechend auch eine Menge lernen, während ich die Rezensionen geschrieben habe, während ich mich mit den Filmschaffenden ausgetauscht habe. Das hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt und inspiriert und daher würd ich auch jedem die Teilnahme bei filmab! empfehlen. Ich würd’s auch jederzeit wieder tun. Gerade wenn das Festival nächstes Jahr hoffentlich wieder in Präsenz stattfindet, dass man dann auch mehr Möglichkeiten hat, sich als Redaktion persönlich zusammenzufinden und sich wirklich auch gegenseitig Tipps zu geben und einfach mehr Möglichkeiten zur Interaktion zu haben. Im Endeffekt, auch dass wir am Sonntag dann die Preisverleihung über den Livestream geschaut haben, hat das alles zu einem super Abschluss gebracht und ich bin einfach sehr glücklich, dass ich Teil von filmab! sein konnte dieses Jahr.

G: Lauter richtige Antworten. Voll schön.

M: Das war mir zu positiv. Ich hab dann nochmal gefragt, was ihre Herausforderung bei der Sache war.

Caro: Eine Herausforderung war für mich, dass ich in meinen Rezensionen den Lesenden meine Interpretation der Kurzfilme nicht aufzwingen wollte. Ich wollte schon so schreiben, dass die Lesenden wissen: Ok, so hat sie das und das empfunden, das ist ihre Meinung Aber nicht, dass es so ist, denn viele Kurzfilme des Festivals waren ja bewusst abstrakt und dementsprechend kam bei den Zuschauenden auch nicht immer das gleiche an. Das hat man auch bspw. bei den Jurygesprächen gemerkt, wenn da die Meinungen weiter auseinandergegangen sind, dass da bestimmte Aspekte der Handlung einfach Interpretationssache waren und sich da die Gemüter ein bisschen gespalten haben, was ja auch super ist. Und solange ich mit meinen Rezensionen den Leuten einfach nur noch einen anderen Denkanstoß geben konnte, war ich auch vollkommen zufrieden. Das ist mir aufgefallen beim Schreiben, dass ich da immer ein bisschen öfter noch drüber nachgedacht habe, wie ich was formuliere, damit das möglichst für alle nachvollziehbar ist.

G: Das ist ja voll der spannende Punkt. Habt ihr da auch mal drüber diskutiert oder geredet über dieses Thema, wie das mit der Subjektivität ist, wenn man eine Filmrezension schreibt?

M: Darüber haben wir am Anfang gesprochen. Wir haben die Leute immer dazu ermutigt, ihre eigene Meinung zu schreiben und darum geht es ja auch beim Rezension schreiben, denn die ist ja immer subjektiv. Du kannst zwar einfach nur eine Inhaltsangabe schreiben, wenn du einfach sagst, das und das passiert, so und so sieht das aus und das gibt es zum Teil schon in Programmheften des Festivals und es war schon immer der Anspruch von filmab!, dass es die Meinung von einem jungen Filmpublikum wiedergibt. Auch dass wir sehr kritisch sind und das waren wir in Vorjahren auch und da sind wir vielleicht beim anderen Festival immer auch ein klein bisschen angeeckt, weil die Redaktion in einigen Jahren tatsächlich sehr kritisch war.

Aber ich glaube, dieses Jahr waren echt sehr begeistert von den Filmen und vielleicht hat damit zu tun, dass die Filmemacher:innen auch alle sehr jung waren. Die waren ja zum Teil jünger oder gleichaltrig wie unsere filmab!-Teilnehmenden, sodass das gut auf einer Wellenlänge lief. Auch Filme, die sie vielleicht nicht verstanden haben – das kam auch vor, das Leute das nicht verstanden haben und gesagt haben, „der gibt mir gar nichts, der Film“. Und dann haben wir gesagt: „Schreib das doch ruhig auf, wenn du das nicht verstehst. Was sind deine Fragen, die bei dir aufkommen?“ Auch das ist ja vielleicht wertvoll für Leser:innen, die an dem Film interessiert sind, allein das zu lesen und zu merken, dass sie mit ihren eigenen Verwunderungen nicht allein sind oder einfach noch eine andere Sichtweise auf den Film haben.

Was ich aber ganz spannend fand, wie jetzt hier die Frage beantwortet wurde, was die Herausforderungen waren. Denn in meinem Standpunkt als Organisatorin des Projekts hab ich gedacht: Was hat vielleicht nicht funktioniert? Hat vielleicht die digitale Zusammenarbeit nicht funktioniert oder konnten sie sich irgendwo nicht einloggen oder sowas. Aber das Schwierige war eigentlich eher das Inhaltliche, was sie aber sehr gut gemeistert haben. Ich glaube das digitale Zusammenarbeiten haben sie alle ganz gut hingekriegt und einfach akzeptiert. Das ist jetzt auch schon ein Jahr lang Corona und wir arbeiten alle an unseren Laptops miteinander und treffen uns online, dass man da schon in einer Gewohnheit drin ist.

G: Ich fand das aber spannend, dass sie meinte, „dieses Padlet“, das klang ja so, als wär das für sie neu. Das ist schon interessant, die Perspektive, dass wir in den Jugendkontexten, in denen wir uns bewegen, immer davon ausgehen, das ist ja bekannt und das ist aber eben nicht generell so.

M: Ich bin da auch gar nicht von ausgegangen. Es gab natürlich auch immer noch eine technische Einführung. Einige Leute haben zum ersten Mal auch Zoom benutzt. Das haben sie dann aber auch hingekriegt, auch wenn man sagen muss, „steck mal den Kopfhörer rein“ oder „du bist stumm“ usw., aber auch das ist eben learning by doing und auch Padlet ist ja relativ intuitiv zu bedienen und ich glaube das Digitale war da kaum eine Hürde für die Teilnehmenden, die wir jetzt hatten.

Wir können das jetzt natürlich gar nicht einschätzen, ob sich Leute gar nicht angemeldet haben, weil sie gesehen haben, das wird eine digitale Zusammenarbeit sein, die wir jetzt dadurch verloren haben. Aber letztendlich hatten wir insgesamt acht Teilnehmende, die noch nie bei einer Veranstaltung vom Jugendmedienverband dabei waren und die wir jetzt darüber voll gut erreicht haben und die das gut machen konnten.

G: Und mindestens die mit dem Roadtrip nach Barcelona, die wär sonst auf keinen Fall dabei gewesen.

M: Richtig. Wollen wir noch was anhören?

G: Na klar.

M: Jetzt also unsere Roadtripperin …

Marlene: Dass ich bei filmab! mitgemacht habe, war eigentlich eine ziemlich spontane Idee, und zwar wegen Lore. Die hat mir spontan gesagt, dass es dieses Projekt gibt und das hat mich total interessiert und ich hatte total Lust, mir viele Kurzfilme anzugucken von jungen Leuten, die wahrscheinlich supercoole Ideen haben und mich inspirieren zu lassen und danach auch zu üben, das in Worte zu fassen, was man eigentlich sagen will, wo ich dann festgestellt habe, dass das gar nicht so einfach ist, wie ich gedacht habe.

Vor allem der Anfang war manchmal schwierig, aber wenn man dann einmal reingekommen ist und je mehr Bewertungen ich geschrieben habe, desto einfacher hat es am Ende für mich geklappt. Und ich kann sagen, das war voll die coole Teamarbeit. Der Input, den wir bei unseren Seminaren bekommen haben, hat total geholfen und das hat total Spaß gemacht. Ich denke, wenn es wieder möglich ist, sich in Präsenz zu treffen, ist es noch viel schöner, weil noch mehr ein Teamgefühl hat. Es war einfach eine sehr coole Erfahrung und ich freu mich, wieder dabei zu sein und ich hab voll viel gelernt, wieder ins Schreiben reinzukommen und Filme ein bisschen anders anzugucken. Und vor allem fand ich sehr inspirierend, auf welche Ideen die Leute kommen und wie alt die Filmemachenden teilweise sind, das fand ich sehr beeindruckend. Ich kann’s auf jeden Fall sehr empfehlen für jeden, der darauf mal Bock hat, das einfach mal auszuprobieren. Und danke an alle, die das organisiert haben.

G: Genau, danke an dich, Marie und Lore und Katha.

M: Ja, gerne. Das war wahrscheinlich der spanische Straßenlärm.

G: Coole Atmo. Wir sollten die rausschneiden und den ganzen Podcast damit hinterlegen.

M: Das war auch total witzig. Beim Zoommeeting saß ich immer hier in meinem Homeoffice und hab mit denen gesprochen, aber die Teilnehmenden waren zum Teil draußen an der frischen Luft und haben mit ihren Handys teilgenommen und es hat trotzdem alles gut geklappt.

G: Dann hat die Werbung doch recht.

M: Ja, man kann’s von überall machen. Wir erzählen jetzt schon eine ganze Weile, aber wir können die anderen ja trotzdem noch kurz anhören, oder?

G: Genau.

Greta: Also, wie hat mir filmab! gefallen und was waren die Herausforderungen? Bzw. wie hat das digitale Arbeiten geklappt? Ich war dieses Jahr das erste mal bei filmab! dabei und das hat mir sehr gut gefallen und das war ein schöner Einblick in eine andere Welt. Also es gibt ja durchaus Leute, die machen das beruflich, Rezensionen schreiben oder sich damit auseinandersetzen.

Besonders spannend waren die kleinen Einführungen oder Handreichungen, die ihr euch von der Leitung habt einfallen lassen. Das hat mir auf jeden Fall weitergeholfen, und dann war es auch einfach toll, gemeinsam über die Filme zu sprechen, die wir dann in den Redaktionssitzungen uns angeguckt haben.

Das ganze hat digital stattgefunden und war auf jeden Fall auch möglich und ein bisschen schwerer war es für mich, nach einem ganzen Tag am Computer beim Arbeiten, sich abends dann noch auf eine digitale Konferenz zu konzentrieren, aber ich glaube, das hat nichts mit filmab! direkt zu tun, sondern ein bisschen mit der Zeit und natürlich mach das von der Stimmung her was anderes, ob man gemeinsam einen Film über einen Beamer guckt oder über eine Zoomkonferenz. Aber ich würde sagen, das haben wir alle versucht, mit besonders viel Motivation wettzumachen und haben uns davon nicht aufhalten lassen.

Und dann war es auch cool, wenn auch nur digital, in dieser Zeit mal ein paar neue Gesichter in so einer Zoomkonferenz zu haben und sich mit denen dann aber auch inhaltlich über Dinge auszutauschen.

G: Das war ja schön entspannend. Während ich dein Gesicht gerade so sah, dachte ich: Ach, wie schön. Das selige Nostalgie-„Ich blicke auf eine schöne Sache zurück“-Gesicht. Das ist voll gut.

M: Ok, einen haben wir noch …

Moritz: filmab! hat mich seit der ersten Minute total gepackt. Es hat mich mega interessiert, die Kurzfilme dahingehend aufzuarbeiten, dass die Leser einen guten ersten Eindruck erhalten. Es war mir vor allem wichtig, zu zeigen, worum es grundsätzlich geht und vor allem auch, dass man nach der Rezension merkt: Ok, ist der Film etwas für mich, oder auch eben nicht? Und im gleichen Atemzug war es mir auch genauso wichtig, den Filmschaffenden gerecht zu werden und damit auch ein bisschen ihr Werk zu würdigen. Weil man sieht bei jedem Kurzfilm, dass da so viel Arbeit reingeflossen ist und genau das ist auch die Aufgabe von einer Rezension, das zu würdigen. 

Ich mochte auch bei filmab!, dass man nicht gerade Filme gesehen hat, die von alten Showhasen produziert wurden, sondern tatsächlich von Leuten, die noch gar nicht so lange in diesem Business Filmproduktion drin sind. Dadurch wirken die Filme, hab ich zumindest das Gefühl, teilweise ziemlich frisch und auch innovativ, weil neue Thematiken angesprochen werden, oder auch Thematiken, die man vielleicht schon öfter mal gehört hat, einfach anders dargestellt werden, und dadurch einfach so eine Lebendigkeit in diesen Filmen steckt.

Zur Redaktion muss ich an sich sagen, wir waren eine total coole, angenehme Truppe. Es hat mich auch gar nicht wirklich gestört, dass wir am Ende uns nie in live gesehen haben – das waren immer nur digitale Konferenzen. Und es hat auch total gut geklappt – dadurch konnten die verschiedensten Menschen mitmachen, von verschiedenen Orten. Z.B. kommt einer aus Potsdam, andere wiederum kommen natürlich hauptsächlich aus Rostock und wiederum andere kommen aus Greifswald und das fand ich total cool, dass da verschiedene Leute aufeinandertreffen und zusammen über Kurzfilme sprechen, zusammen Kurzfilme schauen und dann eben Rezensionen schreiben.

Dadurch fand ich filmab! richtig cool. Ich glaube, beim nächsten Mal, falls ich nochmal dabei sein werde, würde es mich auch total freuen, alle aus der Redaktion wirklich in live zu sehen und wirklich mal in Präsenz so eine Redaktionssitzung zu haben, aber abgesehen davon fand ich’s total cool und es hat mir mega viel Spaß gemacht, mit der ganzen Truppe die Redaktionssitzungen zu haben und sich gegenseitig Feedback zu geben, wie so die Texte sind und was man vielleicht verbessern könnte. Ich glaube, ein wesentlicher Faktor war einfach, dass man so viele tolle Filme hatte, über die man sprechen konnte, über die man Text verfassen konnte. Das war einfach eine sehr schöne Zeit und die möchte ich auf jeden Fall nicht missen. Denn vor allem in dieser Coronazeit war das ein kleiner Blickfang in den letzten Tagen.

G: Voll gut, dass er nochmal drauf zu sprechen kommt, wie speziell das Fish-Festival eigentlich auch ist. Neulich ging das ja so rum mit Böhmermann, der einen Beitrag gemacht hat, wie die deutsche Filmförderung funktioniert und wie festgefahren das teilweise ist und wie frustriert die Filmemacher:innen alle sind, weil Schema F machen müssen, um irgendwie was machen zu können. Und das ist ja dann, wenn das so junge kreative Leute sind, die das erstmal einfach irgendwie machen, voll anders.

M: Ja genau. Auch die Filmemacher:innen waren ein breites Feld. Es haben auch Kinder teilgenommen, die entweder in irgendwelchen Projekten oder auch selbstständig Filme erstellt haben, aber in die Altersspanne bis 25 fallen auch Filmstudierende noch. Da hat man dann auch den Unterschied gesehen, das Leute von Filmhochschulen kamen, aber da hat sich auch die Vorauswahljury vom Fish total Gedanken gemacht, dass das eben nicht nur Filme von professionelleren Filmemacher:innen sind, sondern ein buntscher Misch. Das war also erstmal eine tolle Filmauswahl und dann fand ich’s auch schön, dass auch die Teilnehmenden in der Redaktion bei uns von sich aus total die Bereitschaft hatten, sich auf alle Filme, die sie gesehen haben, einzulassen und gleichermaßen die zu betrachten, auch wenn es keine Hochglanzfilme oder nach Schema F produzierten Filme sind. Es ist halt nicht der nächste Netflixblockbuster, den sie gesehen haben und sie haben trotzdem die Filme, die sie gesehen haben, mit totaler Wertschätzung und sehr reflektiert betrachtet und das fand ich sehr schön.

G: Ich mein, den nächsten Netflixblockbuster zu übertrumpfen ist auch nicht in jedem Fall so schwer.

M: Gut, das sei jetzt mal dahingestellt. Georg, du bist herzlich willkommen, das nächste Mal beim filmab! auch dabei zu sein.

G: Ja, ich hab jetzt Lust bekommen, auf jeden Fall.

M: Sehr gut.

Ich möchte abschließend auch nochmal Danke sagen an alle Teilnehmenden für die tolle Zusammenarbeit und ihre tollen Texte und die Rückmeldungen. Vielen Dank auch nochmal an Katha und Lore, die bei der Organisation geholfen haben. Vielen Dank auch an die Filmemacher:innen für die schönen Filme. Da haben wir zum Teil auch über Social Media Rückmeldungen bekommen. Die haben auf jeden Fall mitbekommen, dass es Texte von uns gab und haben sich, glaube ich, auch darüber gefreut. Und natürlich auch ganz vielen Dank an das Fish-Organisationsteam, dass wir dabei sein konnten und im Vorfeld schon Zugriff auf die Filme hatten. Vielen Dank für diese schöne Veranstaltung.

Und vielen Dank Georg für das Gespräch.

G: Vielen Dank Marie für den Einblick.

M: Und vielen Dank euch allen für’s Zuhören. Wir werden euch alle Informationen in den Shownotes verlinken. Das heißt, schaut gerne auch nochmal auf den filmab!-Blog oder unsere Instagram-Seite, wo ihr die Rezensionen und Wissenswertes über die schönen Filme nochmal nachlesen könnt.

G: Und für den Podcast freuen wir uns auch total, wenn ihr den Podcast abonniert oder uns  eine Bewertung schreibt oder uns einfach einen Kommentar oder eine Nachricht hinterlasst. Ihr könnt auch gern eine Frage stellen. Ihr erreicht uns, wenn ihr einfach auf unsere Seite geht auf jmmv.de/podcast.

M: Vielen Dank für’s Zuhören. Vielen Dank Georg. Und bis zum nächsten Mal.

G: Bis dann, ciao.


Shownotes:
filmab!-Blog
filmab!-Instagram
filmab!-Beitrag zum Film Jeijay
FiSH-Festival in Rostock

Tools:
Padlet – unsere Podcast-Folge zu Padlet
Mentimeter – unsere Podcast-Folge zu Mentimeter & Answergarden

Beitrag vom 31. Mai 2021