Ob zunehmende Medienkonvergenz, mögliche Interaktivität, 3D−Effekte oder universell verfügbare Medienangebote — die Implementierung digitaler Technologien und die damit einhergehenden neuen Einsatzmöglichkeiten von audio−visuellen Inhalten auf den diversen digitalen Medienplattformen haben die Mediennutzung revolutioniert.
Doch gerade die aktuelle Debatte um das Urheberrecht — nicht zuletzt programmatisch dominierender Inhalt einer neu gegründeten Partei mit großen Erfolgen bei der Wählerschaft — zeigt, dass sich die Digitalisierung keineswegs in technischen Innovationen erschöpft, sondern ursächlich ist für eine neue, digitale Medienkultur mit gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Auswirkungen. Eine veränderte Wahrnehmung, neue Bedürfnisse, aber auch Unsicherheit über etwaige Gefahren der Nutzung führen zu mannigfaltigen Herausforderungen — insbesondere für Medien produzierende Unternehmen.
Um nicht nur diese aktuellen Diskussionen aufzunehmen, sondern alle Prozesse der Digitalisierung sowohl konzeptionell als auch kritisch reflexiv zu begleiten, bedarf es vermehrt qualifizierter medienwissenschaftlicher Fachleute. Diesem Bedarf entspricht der an der Hochschule für Film− und Fernsehen „Konrad Wolf“ neu gegründete grundständige medien− und kommunikationswissenschaftliche Bachelor−Studiengang „Digitale Medienkultur“.
Ab dem 8. Oktober wird jungen Studierenden hier auf höchstem Niveau eine ganzheitliche Sicht auf die aktuelle Welt der Medien vermittelt. Dazu gehören sowohl Kenntnisse über Medienkultur und die gesellschaftliche Bedeutung der digitalen Medien, über Medientheorie und −forschung, über Dramaturgie, Produktion und Realisation, Markt und Einsatzmöglichkeiten, aber auch Grundlagen im Umgang mit digitaler Medientechnik.
Einzigartig im deutschsprachigen Raum erfolgt die Ausbildung in enger Zusammenarbeit mit den anderen HFF−Studiengängen. Auf diese Weise fließen praktisch−künstlerische Aspekte, technologische und produktionstechnische Grundlagen in die wissenschaftlichen ein. Kleine Gruppen ermöglichen eine individuelle Betreuung. Die Studierenden erhalten so eine interdisziplinäre, praxisnahe wissenschaftliche Ausbildung und damit beste Voraussetzungen für das Berufsleben.
Mögliche Tätigkeitsfelder sind Redaktionen von Fernsehsendern und Produktionsfirmen mit Ausrichtung auf digitale Medien, die redaktionelle Mitarbeit bei der Erstellung multimedialer/digitaler Plattformen wie auch digitaler Archive sowie die wissenschaftliche Mitarbeit in Einrichtungen der Medien− und Marktforschung. Die Ausbildung ermöglicht zudem das Entdecken eigener Forschungsfelder und −fragen, die in einem anschließenden Masterstudiengang vertieft werden können.
Alle notwendigen Informationen zu Zulassungsvoraussetzungen, der Bewerbungsfrist und −verfahren finden sich in Kürze auf der HFF−Website unter www.hff−potsdam.de.
[hff potsdam]
Beitrag vom 6. Juni 2012