Wegen desolater Haushaltslage kürzte die Landesregierung im Mai schlagartig die Kulturförderung des Landes. Plötzlich waren 26 Programmkinos, darunter das li.wu in Rostock und national gerühmte Zentren der Medienkompetenzausbildung, wie das Landesfilmzentrum in Wismar von Schließung bedroht. Mehrere Verbände vor allem aus der Filmkultur protestierten und sammelten Unterschriften gegen die intransparente Arbeitsweise der Regierung. Der JMVM bündelte mit der Aktion Filmkultur die Proteste gegen die Kürzungen. Die Website zur Aktion unter www.filmkultur.jmmv.de beinhaltet alle wichtigen Infos, Materialien und die Online−Petition, die bereits 530 Bürger unterstützen.
Der Jugendmedienverband kritisiert nicht pauschal die Kürzungen sondern den Umgang des Kultusministeriums mit den Kulturschaffenden.
Dazu Carl Berger, Vorstandsmitglied des JMMV: "In einer ähnlichen Situation hat das Sozialministerium bei den Jugendverbänden bewiesen, dass sich Politik und Bürger partnerschaftlich auf eine Förderung einigen können. Das sollte auch zwischen Kultusministerium und den Kulturverbänden der Erwachsenen möglich sein."
In der Antwort des Kultusministeriums, heißt es, der Idee des Jugendmodells aus dem Sozialministerium soll nachgegangen werden aber eine einfache Übertragung des Modells ist nicht möglich, weil es nicht für alle Kulturbereiche Verbände gibt und diese sich sehr unterschiedliche Ziele setzen. JMMV−Vorständler Hermann Radeloff kommentiert: "Die Kollegen im Sozialministerium hielten für möglich, dass Protestanten, Sportler, Gewerkschafter, Pfadfinder und Medienleute zusammen arbeiten. Und die haben weiß Gott nicht alle die gleiche Zielsetzung, Verbandsgröße oder geografische Ausdehnung." Doch der Jugendmedienmacher rechnet Minister Metelmann sehr hoch an, dass sein Ministerium den Kulturschaffenden entgegen komt: "Politik und Kulturschaffende wollen eigentlich das Gleiche. Bürgern und Gästen das Leben versüßen oder sie zum Nachdenken anregen." Nun müssten das die beiden Seiten nur noch verstehen. Dafür vermittelt der JMMV zwei Moderatoren aus der Jugendbeteiligungskampagne, um den Erwachsenen zu zeigen, "wie man zusammen arbeitet."
Auf der Landeskulturkonferenz Mecklenburg−Vorpommern am kommenden Sonnabend in Wolgast wird der Jugendmedienverband dem Minister für Wissenschaft, Bildung und Kultur ein Paket mit 530 Unterschriften von Sympathisanten überreichen, die das Anliegen bekräftigen.
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Beitrag vom 26. August 2004