Es wird ernst: Stadt-Land-Fluss im Kampf um die gestrichene Kulturförderung


Zum Montag, 17.05.2004, rufen die freien Kulturträger der Hansestadt Rostock ab 16:30 Uhr zu einer Protestaktion auf dem Neuen Markt in Rostock gegen den Kulturabbau in Stadt und Land auf. Die fast 20 freien Kultureinrichtungen bitten alle Rostocker, die sich für den Kulturerhalt in der Hansestadt einsetzen, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Um 16:30 Uhr beginnt die "Auftaktperformance", eine kulturelle Protestaktion mit einer Rostocker Noise−Band, Sambatrommlern und vielen anderen Kunstaktionen. An Infoständen gibt es die Möglichkeit, sich über die von Kulturabbau bedrohten Einrichtungen und über die Kürzungspläne in Stadt und Land zu informieren und eine Petition gegen die Schließung des Li.Wu. zu zeichnen.

Die Rostocker Kulturszene fordert beispielsweise von der Hansestadt Rostock, den Beschluss zur 30%−igen Kürzung der freien Kulturförderung ab 2005 zurückzunehmen. Von diesen Sparplänen wären auch die folgenden Kultureinrichtungen betroffen: Li.Wu., Netzwerk e.V., Bürgerhaus der KTV, M.A.U., Fantasia/Baf e.V., Neue Musikschule "Carl Orff", Compagnie de Comédie, Kulturgüterbahnhof, Mechaje, Pumpe, Die Beginen, Jugendmusikchor, Kunstschule Rostock, Max−Samuel−Haus, Stubnitz, Jugendkunstschule Arthus, Literaturhaus Kuhtor, Tanztheater und die Medienwerkstatt Rostock. Ralph Kirsten vom Kulturbüro des Netzwerk e.V., einem der Initiatoren: "Diese Rostocker Kulturprojekte benötigen die Teilnahme und den Protest aller, welche die freie Kulturszene als Teil ihrer Lebensqualität in Rostock begreifen!"

Dass viele Rostocker das Li.Wu. als Teil ihres unverzichtbaren Kulturlebens ansehen, zeigen die 4.000 Unterschriften und Protestschreiben, die eingegangen sind, nachdem der Rocine e.V. wegen ausbleibender Landesförderung 2004 die Einstellung seines abendlichen Li.Wu.−Filmprogramms bekanntgeben musste. Deshalb richtet sich die Protestaktion auch gegen die Kürzungen von Landesmitteln für Kultur. Neben dem Li.Wu. sind nach derzeitigem Stand auch das Rostocker M.A.U., das Kulturschiff Stubnitz, die Kunstschule Rostock und das FiSH−Festival im Stadthafen Junger Film der Medienwerkstatt Rostock betroffen. Die Fortsetzung dieser Aufzählung steht zu befürchten.

Der JMMV hat auf die Sparpläne des Landes bereits mit einer Protest−Website reagiert. Unter www.filmkultur.jmmv.de kann eine Petition an den Landtag gegen die Kürzungspläne direkt online unterzeichnet werden. Alle Hintergrund−Fakten und Materialien der Aktion Filmkultur sind ebenso abrufbar.

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Beitrag vom 13. Mai 2004