Der Vorstand des M−V Film e.V. informierte am 22.4.2004 nach einem Gespräch mit der Abteilungsleitung Kultur im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur M−V in Schwerin u.a. die Presse über alarmierende Inhalte dieses Gesprächs.
Der entsprechende Haushaltstitel 2004 des Landes M−V für Förderung der Kultur, Förderung von Film− und Medienkultur, der eine Gesamtsumme von ca. 1,2 Millionen EUR p.a. beinhaltet, soll wegen globaler Minderausgaben im Landeshaushalt um ca. 0,5 Millionen EUR p.a. reduziert werden. Vgl. auch Presse, u.a. Ostsee−Zeitung vom 22.4.2004.
Außer für die Medienwerkstätten in Neubrandenburg & Rostock, die Geschäftsstelle des Landesfilmzentrums in Wismar und das FilmKunstFest Schwerin sowie DokArt Neubrandenburg dürfte es sonst keine weitere Förderung für medienkulturelle Projekte und Medienbildungseinrichtungen in M−V aus diesem Titel mehr geben können. Flächendeckende Langzeit−Strukturschäden, z. B. an den kulturellen Kinos im Lande, sind zu befürchten.
Erstmalig in ihrer Geschichte werden aufgrund der unklaren Haushaltssituation im kommenden Monat die Mitarbeiterinnen entlassen und die Filmförderung in ihrer bisherigen Form eingestellt.
Neben der Kulturellen Filmförderung, dem Herzstück des Landesfilmzentrums und hier auch für Nachwuchsförderung oder z.B. die bundesweite Dokfilmwerkstatt Drehort OstWestDeutschland zuständig, stehen aber auch die Projekte Autoren− und Drehbuchwerkstatt, das Landesfilmarchiv, das LocationBüro und das ForumKino, um wesentliche Säulen zu benennen, vor der Schließung.
Das Landesfilmzentrum, als Geschäftsstelle 2004 bereits mit 380 000 Euro gefördert, hat nach anfänglichen positiven Signalen des Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die obigen Projekte bereits begonnen bzw. weitergeführt. Nun zeichnet sich jedoch ab, dass keine weiteren Projekte des Landesfilmzentrums gefördert werden. Das bringt auch unseren Standort Wismar in Gefahr, denn die Vorleistungen können unter diesen Umständen nicht aufgefangen werden. Dazu kommen arbeitsrechtliche Konsequenzen, die es nicht ohne weiteres ermöglichen sich von langjährigen Mitarbeitern zu trennen. Die Wahrscheinlichkeit einer Schließung des Landesfilmzentrums ist somit immens hoch.
Leider ist bisher auf Konzepte und Vorschläge zu einer Neustrukturierung des Drehstandortes MV nicht nachhaltig reagiert worden. Die sich derzeit abzeichnende Entwicklung gibt allen Anlass zur Besorgnis, denn nicht zuletzt ist die Filmförderung eine unverzichtbare Facette der Gesamtkultur des Landes, die mit ihren Filmen und ihrem kulturell orientiertem Abspiel flächendeckend in MV wirksam war und ist.
Zur Petitionsunterzeichnung gegen die Kürzungen:
www.film−mv.de/lafi,4,147,.html
Brief des JMMV an ausgewählte Landtagsabgeordnete:
www.filmkultur.jmmv.de/brief_landtag.pdf (45 KB)
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Beitrag vom 7. Mai 2004