Trommler−Sage inspirierte Talente
Wismar (OZ) Nicht umsonst hatte der Jugendparlament förderverein e. V. Gerd Giese gebeten, in der Jury für den landesweiten Literaturwettbewerb „Der Trommler“ mitzumachen. Ausgeschrieben war er ja, um junge Leute bis 27 Jahre zu animieren, sich in Kurzgeschichten und Lyrik mit der alten Sage und der Hansestadt auseinander zu setzen. Der Leiter des Stadtarchivs, selbst Kenner der Stadthistorie und Verfasser von Texten, sollte die Beiträge aus historischer Sicht beurteilen. Viele bezogen sich jedoch eher auf die Gegenwart. So waren schließlich Jury und Verein überrascht, dass die 72 Einsendungen, überwiegend Prosatexte, ein so breites Themenspektrum berührte, das sich von Schule über Eltern, Liebe, Tod, Umwelt, Krieg bis Selbstmord erstreckte. „Die Texte haben mich eigenartig gestimmt und mir viel gegeben. Die meisten sind sehr problembehaftet. Sie zeigen den Leuten in der Politik auf, was sie tun müssen, um euch eure Ängste zu nehmen“, sagte Giese in Anwesenheit der Jugend− und Sozialministerin Martina Bunge (PDS). Sie lobte die Eigeninitiative des Vereins in der Scheuerstraße 1, der diese gut besuchte Veranstaltung im Theater am Sonnabend Nachmittag eigenständig organisiert hatte. Das Guido−Saremba−Trio (Jazz), die Rock−Band Eldon, die PAK−Pantomimen Patrik Mirow, Anja Klimmek, Kristina Lormis, die Bongospielerin Dörte Kamarid, Florian Mooskopf (Klavier), Christian Nerbas (Cello) sowie Katharina Tess, Steffi Rakow (Gesang) und Thomas Kiesel (Klavier) die mit einer von Heike Reeps getexteten und komponierten Ballade einen wahren Beifallssturm entfesselten, gestalteten ein bunt gemixtes und absolut niveauvolles Programm.
Zwischendurch bat Ludmila Lutz vom „jupa föv e. V.“ die Wettbewerbssieger in den drei Altersgruppen zur Auszeichnung auf die Bühne. Je ein Buch und einen Geldscheck bekamen Marina Schwabe, Johannes Jahnke, Ulrike Göricke; Förderpreise für Christian Schuldes, Johannes Drews (bis 16 J.); Nele Wiechert, Caroline Mekelburg, Janine Schildt (17−20 J.); Dana Weiß, Andreas Lübke (21−27 J.). Den mit 500 Euro dotierten Hauptpreis errang Leonid Rasran (27) aus Wismar, der in Kiel promoviert.
„Dies war die in unserer mittlerweile vierjährigen Vereinsgeschichte die größte und am besten organisierteste Veranstaltung“, resümierte Carl Berger stolz nach vier Stunden non−stop−Programm auch im Namen seines Bruders Timm, von dem die Wettbewerbs−Idee stammte, sowie von Ludmila Lutz, Franka Metzner, Sorina Miers, Vivian Heller und weiterer Vereins−Mitstreiter. [K. Musilinski]
Quelle: www.ostseezeitung.de/wi/start_112755_462675.html
[hcr]
Beitrag vom 24. Juni 2002