Das Feedback der Presse zu "StrandGut":
[Nordkurier/Thomas Beigang] Für das Ehrenamt auf die freie Zeit verzichtet: Jugendaktion "Strandgut" hat auf Zeltplätzen einen guten Ruf
|Wesenberg| Der Überfall rechter Jugendlicher auf den Campingplatz Leisten (Landkreis Parchim) im Sommer 1997 hat dem Ansehen des Landes einen schweren Schlag versetzt. Eine Horde Jung−Nazis stürmte vor vier Jahren das Lager einer kirchlichen Jugendgruppe aus Westfalen und verletzte Jugendliche und Betreuer. Etliche Campingfreunde sagten danach Reisen nach Mecklenburg−Vorpommern ab. Annika Piecha, Steffen Freiberg und ein Dutzend anderer Jugendlicher geben auch in diesem Sommer wieder die Antwort auf Leisten. Und die heißt "Strand−gut". So der Name der seit 1998 laufenden Zeltplatz−Kampagne der Jugendverbände Mecklenburg−Vorpommerns. Sechs von ihnen beteiligen sich in diesem Jahr: die Sportjugend, die BUND−Jugend, die Videowerkstatt für Demokratie und Toleranz, die Land− und die DGB−Jugend sowie der Jugendmedienverband. Zu letzterem gehören Annika Piecha und Steffen Freiberg. Die Gymnasiastin aus Neubrandenburg und der Student aus Rostock "opfern" ihre Ferien und sind auf den Zeltplätzen des Landes unterwegs. Jetzt gerade auf dem Campingplatz in Ahrensberg bei Wesenberg. "Wie bieten den Kindern und Jugend−lichen Programme an", erzählt Freiberg. Daran könne sich jeder beteiligen.
Pro Stellplatz eine Mark
Sinn der Geschichte, so Piecha, sei es, die Jugendlichen zusammen−zubringen. Alternativen bieten zu Alkohol und Gewalt. Auf der Station vor Ahrensberg, dem Ostsee−Campingplatz am Wismarer Salzhaff, hätten sich sogar rechte Jugendliche an ihren Aktionen beteiligt und wären mit ihnen ins Gespräch gekommen, sagen beide. Mittlerweile hat die Aktion "Strandgut" einen guten Ruf unter den Zeltplatzbetreibern des Landes. Das sei in den ersten beiden Jahren noch anders gewesen, wissen die Jugendlichen. heute seien die Betreiber sogar bereit, pro Tag und Stellplatz eine Mark an den Landesjugendring für deren Aktion zu bezahlen. Das "restliche" Geld kommt aus einem Sponsorenpool. Die Beteiligten verdienen allerdings nichts. Gerade mal die Unkosten werden vergütet. Schirmherrin der Aktion "Strandgut" ist in diesem Jahr die Bürgerbeauftragte des Landes Heike Lorenz (PDS). Warum sie sich in ihren wohlverdienten Semester− und Schulferien daran beteiligen? Weil sie gegen Gewalt seien, so Piecha und Freiberg. Und weil sie wollen, dass sich noch mehr Jugendliche in ihrer Freizeit in einem der Verbände engagieren. Der Zeltplatz am Drewensee ist nach dem Salzhaff und nach einem Campingplatz am Schweriner See die dritte und vorletzte Station während der diesjährigen "Tournee". Malchow nächste Woche bildet den Abschluss.
Quelle: Nordkurier, 8.8.2001
www.nordkurier.de/news/meck−pomm/c_/c.html
[h]
Beitrag vom 5. September 2001